Publikation
Neue Publikation zum Wettbewerb erschienen
„Gebaute, im Alltag erfahrbare Orte spielen eine wichtige Rolle für die Wahrnehmung von Identität und Zugehörigkeit. Sie bringen die demokratische Haltung und Orientierung in einer Gesellschaft zum Ausdruck und schaffen zugleich vielfältige Gelegenheiten für Teilhabe und Zugang.“, so schreibt es Dr. Stefan Krämer in der Einleitung zum neu erschienenen Buch zum Wettbewerb „Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“. Die Publikation kann hier kostenlos bestellt werden.
Wir können die zentrale Rolle gebauter Orte für Demokratie und Teilhabe nur unterstreichen. Über zwei Jahre haben wir als begleitendes Wettbewerbsbüro viel dazu gelernt. Von der Auslobung, über die Vorprüfung der Wettbewerbsbeiträge, die Organisation von Auswahlsitzungen, die Bereisung zahlreicher Orte in ganz Deutschland bis hin zur Veröffentlichung der Ergebnisse – wir hatten die Möglichkeit, die Projekte aus ganz unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen. Das neue Buch spiegelt die vielfältigen Erfahrungen und Erkenntnisse von Engagierten vor Ort sowie von Expert:innen aus Wissenschaft, Planungspraxis und Journalismus wider.
Der erste Teil des Buches setzt sich fachlich mit dem Wettbewerbsthema auseinander. Kann Architektur gesellschaftliche Realität abbilden und wie sehen dann Gebäude und Orte aus, die eine demokratische Haltung zum Ausdruck bringen (sollen)? Welche Funktion haben gebaute Orte vor dem Hintergrund eines dynamischen Demokratieverständnisses? Welchen Einfluss können soziale, räumliche aber auch institutionelle Rahmenbedingungen auf gesellschaftliche Teilhabe haben? Und wie können digitale Angebote die Potenziale dieser Orte ergänzen und befördern? Die elf Beiträge scheuen sich dabei nicht vor kritischen Fragen. Etwa, wie mit Rechtsextremen umgegangen werden kann, die bestreben sich diese Orte anzueignen. Oder wie viel uns diese Orte als Gesellschaft tatsächlich wert sind und was wir bereit sind für ihren Erhalt zu leisten. Besonders stolz sind wir, dass auch einige unserer Kolleg:innen unter den Autor:innen vertreten sind.
Der zweite Teil, die Dokumentation des Wettbewerbs, stellt die 28 Orte der engeren Auswahl im Detail vor. Eine Infografik dazwischen veranschaulicht die Ergebnisse einer Befragung, die wir mit allen Teilnehmenden des Wettbewerbs durchgeführt haben.
Für unsere Arbeit hat das Wettbewerbsthema
eine besondere Bedeutung. Mal ganz praktisch: Mit ihren innovativen
Ideen, Arbeitsweisen und Herangehensweisen lieferten uns die
eingereichten Orte und die dahinterstehenden Macher:innen vielfältige
Ideen, wie Teilhabe in Partizipationsprozessen – eines unserer zentralen
Arbeitsfelder – gelingen kann. Aber auch auf einer größeren
Maßstabsebene, hat das Projekt uns viel gelehrt. Denn es zeigt auf, was
im Rahmen einer am Gemeinwohl orientierten Stadtentwicklung möglich ist,
welche Potenziale gebaute Orte hervorbringen können, die es einer
Gesellschaft ermöglichen, Diskussionen auszuhalten, Selbstwirksamkeit zu
erfahren, Prozesse mitzugestalten und kollektive Identitäten zu
entwickeln. Wir bedanken uns bei der Wüstenrot Stiftung für die
Möglichkeit, dieses inspirierende Projekt begleitet zu haben.
– Franziska Lind, 02.11.2022