Projekt und Publikation
Bundesweit: Bedingt Planbar
1998 veröffentlichte die Wüstenrot Stiftung das Buch „Ohne Leitbild? Städtebau in Deutschland und Europa“, das eine umfassende Reflexion der Diskussionen über Stadtvisionen, Leitbilder, Planungskonzepte und Erwartungen an die Planung in den 1990er-Jahren war. Gute 15 Jahre später war es an der Zeit, vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und politischer Transformationsprozesse wie Globalisierung, Digitalisierung, demografische Entwicklung, Migration und Strukturwandel die Ergebnisse des damaligen Forschungsprojekts auf ihre fortdauernde Gültigkeit zu überprüfen. Nicht mehr und nicht weniger als die Planbarkeit von Städtebau und Stadtentwicklung stand auf dem Prüfstein.
Eine thematische Sammlung aktueller Veränderungsanlässe und -zwänge, ein phänomenologischer Zugang entlang von Projektbeispielen und die Benennung und Priorisierung von Handlungsfeldern bildeten eine Materialsammlung als Grundlage einer vertiefenden Workshop-Reihe zu „Stadterneuerung“, „Öffentlicher Raum, "Mobilität und Verkehr", „Akteure, Netzwerke, Prozesse und Verfahren“ sowie „Die Stadt, ihre Gestaltung und das Geld“. Erstes Zwischenergebnis war ein 2016 veröffentlichtes Positionspapier. In einem vierköpfigen Redaktionskollektiv konzipierten wir anschließend gemeinsam mit Stefan Krämer von der Wüstenrot Stiftung und Christina Simon-Philipp von der HFT Stuttgart eine intensive Auseinandersetzung mit den Gründen und Folgen der vielfach wahrgenommenen bedingten Planbarkeit, an der sich Expert:innen der Stadtsoziologie, Planung und Architektur, der Kulturwissenschaften, des Rechts und zahlreicher weiterer Disziplinen beteiligten.
Ist die technische Komplexität von Großprojekten ausschlaggebend? Sind es die gesellschaftlichen Ansprüche an die Mitgestaltung städtischen Raums, welche die Voraussetzungen für Planung grundlegend verändern? Oder ist es ein auf Dauer gestellter beschleunigter Wandel, der mit den langen Vorläufen städtebaulicher Planung immer wieder kollidiert? Und schließlich: Welche Konsequenzen müssen daraus für das städtebauliche Instrumentarium gezogen werden? Das Buch, das am Ende des Forschungsprojekts – mitten in der Corona-Pandemie – veröffentlicht wurde, macht deutlich: Die eine richtige Antwort auf diese Fragen gibt es nicht. Die zahlreichen Stimmen aus der Fachwelt, die der Band vereint, helfen uns aber nicht nur im Umgang mit städtebaulichen Herausforderungen in vielen unserer Projekte. Sie liefern auch Anregungen für den Planungsalltag und die wissenschaftliche Beschäftigung mit Zukunftsaufgaben in Städtebau und Stadtentwicklung.
Projektdaten
Im Auftrag
der Wüstenrot Stiftung
Laufzeit
2014 bis 2021
Externe Links
Projektdarstellung auf der Hompage der Wüstenrot Stiftung
Positionspapier
Publikation
Leistungen
Forschung
Kommunikation
Wissenstransfer
Themen
Planungs- und Baukultur