Projekt

Berlin: Partizipation zur Zukunft der Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin plant eine räumliche Erweiterung und die Weiterentwicklung ihres Angebots als Dritten Ort für die Stadtgesellschaft. Der von uns betreute Beteiligungsprozess diente einerseits dazu, Wünsche an eine Bibliothek der Zukunft zu sammeln. Andererseits machte der Themenraum „Bibliothek findet Stadt – Stadt findet Bibliothek“ Partizipation selbst zum Gegenstand der Wissensvermittlung.

Die ZLB ist die am besten besuchte öffentlich geförderte Kultureinrichtung Berlins. Dabei verteilen sich die Dienstleistungen und Medienbestände aktuell auf die Standorte Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) und Berliner Stadtbibliothek sowie auf das Außenmagazin am Westhafen. Die Räumlichkeiten werden jedoch den heutigen Anforderungen an eine Bib­liothek nicht mehr gerecht. Gleichzeitig steigen die Besucher:innenzahlen kontinuierlich. Daneben wirkt das aufgeteilte Angebot durch mehrere Standorte unübersichtlich. Seit Juni 2018 werden daher ein Standort sowie Möglichkeiten der räumlichen Erweiterung der Bestandsgebäude gesucht. Damit einhergehend möchte sich die ZLB auch konzeptionell neu aufstellen: als ein Ort der Offenheit, der Transparenz und des niedrigschwelligen Zugangs zu Information. Das neue Gebäude soll zukünftig eine zentrale Anlaufstelle für die Stadtgesellschaft sein und zum Aufenthalts-, Arbeits- und Denkort werden. Entsprechend sollten die Wünsche der Berliner Bevölkerung frühzeitig erfasst und in den Entwicklungsprozess einbezogen werden. Dazu richtete die ZLB vom 21. August bis zum 1. November 2018 den Themenraum „Bibliothek findet Stadt – Stadt findet Bibliothek“ ein, der sich mit Partizipation im Allgemeinen beschäftigte und nach der Zukunft der ZLB im wachsenden Berlin fragte. Die ZLB präsentierte sich damit als Agentin der Wissensvermittlung in Sachen Beteiligung ebenso wie als Multiplikatorin demokratischer Gestaltungsprozesse, indem sie sich für Initiativen und Engagierte öffnete. Der Themenraum war der erste Schritt der Konsultation von Stadtgesellschaft und internationaler Öffentlichkeit bezüglich der Erwartungen an eine zukunftsfähige Metropolenbibliothek.

Den roten Faden des von uns entwickelten, in Kooperation mit Christian Göthner gestalteten und über die Laufzeit kontinuierlich wachsenden Themenraums bildeten die vier Partizipationsstufen Information – Konsultation – Kooperation – Koproduktion sowie beispielhafte Partizipationsprojekte aus Berlin. Die Inhalte wuchsen dabei ebenso wie die Rückmeldungen an der interaktiven Wand, die der Leitfrage gewidmet war: Was brauchen Sie für eine Bibliothek, um die Welt zu verändern? Nutzer:innen, Mitarbeiter:innen sowie Gäste aus der ganzen Welt konnten ihre Wünsche und Anregungen hinterlassen. Um im gesamten Stadtraum präsent zu sein, entwickelten wir ein Branding, gestalteten Mini-Ausstellungen und Beteiligungsmodule für die Standorte der Verbundbibliotheken, bauten ein Lastenfahrrad zum „Beteiligungsmobil“ um und luden im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zur Diskussion über Themen wie „Dritte Orte“ oder „Citizen Science“ ein. Die Veranstaltungsreihe war Teil eines umfassenden Programms im Salon der AGB, das zusätzlich dazu motivierte, den Prozess aktiv mitzugestalten. Die frühzeitige Form der Beteiligung legte den Grundstein für die darauffolgende Phase der städtebaulichen Machbarkeitsstudie.

Im Auftrag
der Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Laufzeit
Juni 2018 bis Januar 2019

Externe Links
Projektwebsite

Leistungen
Akteursbeteiligung
Öffentlichkeitsbeteiligung

Themen
Demokratie und Teilhabe
Stadtkultur


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