Projekt
Hamburg: Beteiligung zum Projekt „freiRaum Ottensen“
Ottensen soll verkehrsärmer werden. Um dies zu erreichen, entwickelt der Bezirk Hamburg-Altona seit 2021 unter dem Projekttitel „freiRaum Ottensen – Das autoarme Quartier“ ein Konzept für die dauerhafte Verkehrsberuhigung. Wir gestalteten und organisierten den begleitenden Beteiligungsprozess, der Interessierten die Möglichkeit gab, ihr lokales Wissen einzubringen und an der Umgestaltung des Verkehrs und der Freiräume im Stadtteil aktiv mitzuwirken.
Schon 2019 hatte der Bezirk mit dem Pilotprojekt „Ottensen macht Platz!“ eine temporäre Fußgängerzone im Kernbereich Ottensens eingerichtet und wurde damit weit über Hamburg hinaus bekannt: Sechs Monate Fußgängerzone, wo vorher Autos fuhren und parkten, sollten die Mobilitätswende für Anwohner:innen, Gewerbetreibende und Besucher:innen des Stadtteils erfahrbar machen. Deutlich wurden dabei nicht nur die Mehrwerte, sondern auch die Konfliktpotenziale und Herausforderungen, die mit solchen Vorhaben einhergehen. Trotz überwiegend positiver Resonanz musste das Pilotprojekt aufgrund von Widerstand einzelner Bevölkerungsgruppen vorzeitig beendet werden. Mit dem Folgeprojekt „freiRaum Ottensen“ sollen diese Widerstände verhandelt und der Kernbereich Ottensens bis 2024 dauerhaft verkehrsberuhigt werden. Das Konzept für die Umgestaltung sollte mit der Stadtteilgesellschaft gemeinsam entwickelt werden, um die Akzeptanz des Vorhabens und die Identifikation mit ihm zu fördern.
Auf Basis eines Online-Dialogs mit mehr als 2.000 Rückmeldungen entwickelten wir einen maßgeschneiderten Beteiligungsprozess, der das lokale Expert:innenwissen für die Planung nutzbar machte und einen Konsens mit den vielfältigen Nutzer:innengruppen erarbeitete. Neben der allgemeinen Öffentlichkeit, die wir in digitalen Veranstaltungen über das Vorhaben und den Planungsfortschritt informierten und denen wir im Rahmen von zwei Online-Workshops die Möglichkeit gaben, aktiv an der Konzeptentwicklung mitzuwirken, standen spezifische Bevölkerungsgruppen im Fokus. Dazu zählten insbesondere Gewerbetreibende, mobilitätseingeschränkte Personen sowie Kinder und Jugendliche. Für sie fanden aufsuchende Formate sowie Fokusgruppen statt, die in Kooperation mit örtlichen Einrichtungen organisiert wurden. Darüber hinaus arbeiteten wir mit einem Beirat zusammen, der aus Stellvertreter:innen der Stadtteilgesellschaft bestand. Der Beteiligungsprozess und die fortschreitende Planung wurden zeitlich und inhaltlich eng miteinander verschränkt. Die Ergebnisse der Beteiligung flossen so in das Verkehrskonzept ein.
Projektdaten
Im Auftrag
des Bezirksamts Hamburg-Altona
Laufzeit
2021 bis 2022
Externe Links
Projekthomepage mit der vollständigen Dokumentationen des Beteiligungsverfahrens
Leistungen
Akteursbeteiligung
Öffentlichkeitsbeteiligung
Prozessgestaltung
Themen
Innenstadt
Mobilität
Öffentlicher Raum