Bundesweit: Innenentwicklung in kleineren Städten und Gemeinden

Lebendige und nutzungsgemischte Wohn- und Versorgungsstandorte spielen für kleine Städte und Gemeinden eine Schlüsselrolle. Dies gilt insbesondere für die Innenentwicklung in der Kernstadt. Zusammen mit dem Fachgebiet Stadtumbau und Ortserneuerung der Technischen Universität Kaiserslautern, haben wir bundesweite Fallbeispiele ausgewertet. Aus den Ergebnissen konnten wir zehn Strategien mit Werkzeugen und Instrumenten ableiten. Mit ihnen kann Innenentwicklung gezielt gestärkt werden.

Innenentwicklung geht vor Außenentwicklung – Das ist eigentlich Konsens unter Planenden. Leider sieht das in der Praxis vielerorts anders aus. Gerade in kleineren Städten und Gemeinden, vor allem im peripheren Raum, werden Funktionsverluste beim Handel und Wohnen beklagt. Leerstand und Brachflächen im Ortskern sind dann oft die Folge. Zugleich werden am Ortsrand weitere Flächen für Neubau und Gewerbe ausgewiesen. Als Gründe lassen sich die Folgen des demografischen Wandels, zunehmender Onlinehandel oder veränderte Wohnbedürfnisse anführen. Auch jahrelange Ausdünnung kommunaler Verwaltungen und fehlende finanzielle Ressourcen können Gründe sein, warum Innenentwicklung nicht engagiert und mit Nachdruck vorangetrieben wird.

Von 2018 bis 2020 führten wir zehn Fallstudien in Kommunen des Städtebauförderungsprogramms "Kleinere Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerk" durch. Um „Zwischentönen“ im Rahmen der Innenentwicklung besser auf die Spur zukommen, spielten diskursive Ortsbegehungen eine zentrale Rolle bei der Analyse. Oft waren es kleine Hinweise lokaler Akteur:innen, die halfen, tatsächlich funktionierende Instrumente und Verfahren zu entwickeln. Die vielfältigen Ergebnisse reflektierten wir in einem Workshop mit Expert:innen und Verantwortlichen aus den Fallstudienkommunen. Was ist wirklich praxistauglich, was kann wirklich empfohlen werden? Dieser Transfer ermöglichte es, zehn zielführende Strategien der Innenentwicklung abzuleiten. Diese Strategien und passende Werkzeuge bereiteten wir in einer Arbeitshilfe für Kommunen auf.